24.03.2022
„beep, beep, beep“, da kommt es, dass riesige Dieselmonster, welches unser Boot nun in seine Arme (besser Gurte) nimmt und hoffentlich sanft ins Wasser setzt. Viel Aufregung, viel Unruhe, schlafarme Nacht vorher, am Ende völlig unnötig. Als würde man seine Kaffeetasse auf den Frühstückstisch abstellen, so reibungslos ging das über die Bühne. Klasse Job, den die Mariners dort Tag für Tag machen.

Von der Werft ging es direkt zur Marina um zu tanken, von dort aus in die Ankerbucht von Portimao um Luft zu holen. Aus den geplanten vier Wochen auf der Werft, sind am Ende fast acht Wochen geworden. Wir haben viel geschafft, viel geflucht, viel geheult, viel gelacht und uns über jedes Stück „fertig“ gefreut. Ab jetzt kommt nur noch „Gut“. Das erste Ankern fühlte sich an, als schließt man eine Tür hinter sich, endgültig. Wir haben den Moment wortlos nebeneinander genossen, jeder für sich, jeder in seinem Gedankenkino, mit seinen Fragen, Erwartungen, Hoffnungen. Großartig.

Wir haben noch ein paar Tage vor Anker dort verbracht weil zum einen der Wind nicht dorthin wehte, wo wir hin wollen und zum anderen warteten wir noch auf zwei Päckchen. Bei der ganzen, vergangenen Berammlung ist die WIFI Antenne unseres AIS Transporters verloren gegangen. Und unsere Miniwaschmaschine hat lange auf sich warten lassen. Waschmaschine wird sich der eine oder andere jetzt fragen. Ja, Waschmaschine. Auch wir brauchen hin und wieder einen sauberen Schlüpfer und gut riechende Bettwäsche. Solche Maschinen gibt es heutzutage so klein, zum an die Wand schrauben, unglaublich. Es sind wirklich schöne Tage hier in der Ankerbucht. Nur das „beep, beep, beep“ des Monsters, das hören wir sogar bis hier her.
Muss ein Wahnsinnsmoment sein, das erste Mal den Anker zu lassen – echte Freiheit