16.10.2022 Insel Alimia und Rhodos

Der Wind hat entschieden, wohin wir segeln: nirgendwohin hat er gemeint und uns die gefühlt 100ste Starkwindfront vor die Nase gehalten. Konnten wir bisher mit den Wettervorhersagen 2-3 Tage im Voraus planen hat sich nun gezeigt, dass die Wetterdaten sich binnen 24 Stunden erheblich ändern können. Sah es gestern noch so aus, dass wir morgen weiter segeln können, so sieht es heute schon wieder anders aus. Nun ist Symi nicht der schlechteste Ort, um abzuwarten. Ich kann für mich allerdings empfinden, dass mir die Abhängigkeit vom Wetter und die Zunahme von schlechtem Wetter ordentlich aufs Gemüt schlägt. Seit wir Kos verlassen haben bläst der Wind praktisch fast durchgehend zu stark. Das hat nicht nur den unschönen Effekt, dass wir uns nicht zu Wasser bewegen können und wollen, viel schlimmer ist die dauernde Trommelei in meinem Kopf. Jeder weiß, wie sich starker Wind anfühlt und anhört. Und nun stelle man sich vor, dieser Zustand hält 4 Wochen und länger an, Tag und Nacht pfeift der Wind, unaufhörlich faucht es um einen herum, ständig klappert, flattert, scheppert irgendetwas. Mir geht das mittlerweile gehörig auf die Nerven. Im Gegensatz dazu scheint das ständige Geheule Claudia aber nichts auszumachen, sie meint immer, der Wind „haunelt“. 

So warten wir in der schönen Bucht von Symi bis zum 06.10., um den exakt einen Tag zu erwischen, der es uns ermöglicht, weiter zu segeln. Wir sehen täglich die großen Schildkröten, welche wir als unechte Karettschildkröte identifizieren. Da die Bucht, wie erwähnt, einen perfekten Schutz gegen Wind aus allen Richtungen bietet, war sie entsprechend voll mit „Wartenden“ wie wir. Leider hat nicht jeder ein gutes Gespür für Abstände zwischen den Booten. So ankern wiederholt manche Crews so dicht an uns, dass ich sie auffordern muss den Abstand zu vergrößern. Manchmal erleben wir Einsicht, manchmal Verständnis, manchmal dumme Uneinsichtigkeit. Die Krönung bietet uns eine deutsche Chartercrew, die lässig „das passt schon“ verlauten lässt. Nichts passte da, deren am Heck festgebundenes Schlauchboot schwamm nachts vorn zwischen unseren Rümpfen, zwei mal berührte unser Bug deren Heck, auf Klopfen, Rufen und Pfeifen reagierte demonstrativ niemand. Claudia hält die ganze Nacht mit Fendern bewaffnet Wache und ist stocksauer über so viel Dickfälligkeit. Irgendwann schläft auch sie ein, zum Glück für die Chartercrew, die sich ganz zeitig am Morgen heimlich aus dem Staub macht. Sonst hätte ich womöglich zum ersten Mal ein tobendes Hasi erlebt. Mit denen und uns leert sich an jenem 06.10. die Bucht fast vollständig, da alle den einen Tag ohne Starkwind nutzen wollen, um weiter zu kommen. Wir entscheiden uns für die unbewohnte Insel Alimia die als sehr schön beschrieben wird und nur mit privaten Booten angefahren werden kann. Es gibt dorthin keinen Fährverkehr. Da die Insel nur 19,6 Meilen entfernt ist und wir mit gutem Wind zügig voran kommen, brauchen wir nur 3 h 15 min für die Überfahrt. Allerdings nähert sich uns ein Charterkat mit beiden Maschinen im Vollgasmodus ohne Segel von hinten. Wir verstehen erst nicht was das soll, begreifen dann aber, dass der uns einfach noch vor Erreichen der Insel überholen wollte. Vordrängeln nennen wir das dann. Er schafft es auch tatsächlich mit Einlaufen in die wirklich große Bucht sich dicht an uns vorbeizuschieben und Kurs auf den vermeintlichen Strand zu nehmen. Mit rollenden Augen stellen wir fest, dass wir die Crew aus Symi kennen: eine Horde lärmender, grölender und dauerbetrunkener Männer mittleren Alters. Und die Krönung des Ganzen, die rennen den ganzen Tag splitterfasernackt auf dem Boot herum. Sicherlich, jeder so wie er es will aber mal ehrlich, sieben meist übergewichtige Männer mit glasigem Blick und lallender Stimme die ihren Wurmfortsatz in aller Pracht präsentieren? Neee, das muss nicht sein. Wir drehen ab und legen uns in den südlichen Teil der Bucht. Es ist Donnerstag und die Horde garantiert morgen auf dem Weg nach Rhodos, da sie am Samstag Morgen das Boot abgeben werden. Die Insel mit ihrer großen Bucht ist in der Tat sehr schön. Wahrscheinlich auch durch das Wissen drum, dass sie unbewohnt ist. Wir lassen unser Beiboot ins Wasser und unternehmen eine erste Erkundungstour. Was wir nicht bedacht haben ist der natürliche Umstand, dass, wenn die Insel unbewohnt ist, es auch keine Wege gibt. Logisch. So ist unser erster Besuch auch eher eine Kletterpartie denn ein Spaziergang. Ziel sind zwei alte Ruinen die vom Ankerplatz aus gut zu erkennen sind. Die Insel diente während des WW2 der deutschen Flotte als Stützpunkt für Schnellboote und als U-Boot Versteck. So zeugen die beiden Ruinen auch noch deutlich von ihren Bewohnern. Wir finden erstaunlich gut erhaltene Grafittis, Höhlenmalerei der Neuzeit sozusagen, die den einstigen Bewohnern die Heimat etwas näher bringen sollte. 

Am kommenden Tag leert sich tatsächlich der Nordteil der Bucht und wir verlegen uns um. Besser wir unternehmen den Versuch. Genau genommen unternehmen wir 12 Versuche. Unseren Anker findet keinen Halt. Der angebliche Sandboden entpuppt sich als glatter Felsboden überzogen mit einer dünnen Schicht Puderzuckersand. Wer hier versucht, seinen Anker einzufahren kann kein Glück haben. Wer ihn nur fallen lässt schwelgt in trügerischer Sicherheit. Also fahren wir zurück in den Südteil der Bucht und treffen zufällig exakt die Stelle wieder, an der wir die letzte Nacht geankert haben. Da der Wind sich schon wieder als Macho aufspielt, lassen wir vorsichtshalber unseren zweiten Anker mit ab. Besser ist besser. Am folgenden Tag wollen wir die Insel weiter bewandern, brechen aber ab, da der Wind zu stark weht, entsprechend sich Wellen selbst in der Bucht aufbauen und wir nirgends sicher mit dem Beiboot an Land kommen. Es gibt nur schroffe Felsen weit und breit und das scheint uns bei dem Seegang einfach mehr als unvernünftig, da anzulanden. Also machen wir kehrt und warten mal wieder.

Warten muss nichts Schlechtes sein.

Nach drei Tagen hat sich der Wind soweit beruhigt, dass wir einen neuen Versuch starten können. Wir ziehen, nun mit ohne Wellen, unser Beiboot an einer geeigneten Stelle die Felsen hinauf und finden auch prompt einen Ziegenpfad. Auch diese Insel ist das Zuhause unzähliger, freilaufender Ziegen. So können wir zwischen den Büschen und Felsen einigermaßen laufen, garniert mit Klettereinlagen. Wir erreichen den Bereich, der von früherer Besiedelung der Insel zeugt. Überall sind mühsam terrassenartige, ebene Felder an den Felshängen angelegt. Was muss das eine Arbeit gewesen sein. Auf den Feldern wächst heute nichts mehr, der Boden ist felsig und trocken. Lediglich Unmengen abgestorbener Mandelbäume lassen den einstigen Versuch erkennen, dem kargen Boden etwas abzuringen. 

Wir kletterwandern zurück und haben wieder ein Erlebnis der besonderen Art. Wir haben in den vergangenen Monaten die Erfahrung gemacht, dass aus uns unerklärlichen Gründen Boote oftmals dort ankern, wo andere Boote ankern, obwohl genügend Platz ist. Heisst, liegt in einer beispielsweise 200 ha großen Bucht ein Boot links oben vor Anker ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das nächst ankommende Boot an genau der selben Stelle ankert. Und genauso erleben wir es an diesem Tag wieder einmal. Die Bucht ist riesig und ein zweiter Kat legt sich so dicht neben uns, dass wir der Crew praktisch ein Willkommensbier mit gestreckten Arm übergeben könnten. Etwas übertrieben natürlich. 

Die Bucht ist riesig, fast überall kann man ankern. Warum liegt der Kat nur 20 m neben uns? Am nächsten Tag fahren wir mit dem Beiboot in den Nordteil der Bucht, dort gibt es einen kleinen Strand der auch gut belagert ist. Geschäftstüchtige, frühere Fischer fahren Touristen von Nachbarinseln hier her, es wird gebadet, gegrillt und und jeder sammelt seinen Müll wieder ein. Die Insel ist zwar praktisch unbewohnt, dennoch gibt es zwei Kirchen, besser Kirchleins. Wir finden einen Teil der ehemaligen Häuser der einstigen Bewohner der Insel. Es gibt eine natürliche Süßwasserquelle deren Standort die Ziegen uns verraten. 

Und seit heute gibt es auch etwa ein Dutzend schwer bewaffneter Soldaten auf der Insel, angekommen mit kleinen Schnellbooten. Der griechisch-türkische Konflikt um eine Handvoll, dicht vor der türkischen Küste gelegener Inseln, dem sogenannten Dodekanes schwelt ja schon seit zig Jahren. Dazu gehört auch „unsere“ kleine Insel Alimia. Seit Präsident Erdogan Mitte September mal wieder gedroht hat, die Griechen sollen wachsam sein und man wolle sich als erstes eine unbewohnte Insel zurück holen, ist die Lage wieder zugespitzt. Deshalb sicherlich auch die Soldaten. Es vergeht kein Tag, an dem türkische Kampfjets nicht in griechischen Luftraum eindringen. So auch in dieser Nacht. Etwa eine Stunde lang donnern Kampfjets durch die Nacht. Im Anschluß taucht ein Kampfhubschrauber auf, durchfliegt mehrmals die Bucht und leuchtet sie aus. Anschließend fahren die Soldaten mit ihren Schnellbooten die ganze Nacht Patrouille durch die Bucht und leuchten auch jeden Winkel aus. Irgendwie eine ganz unheimliche Stimmung. Manöver oder Mobilmachung? Übung oder gibt es handfeste Befürchtungen? Wir wissen es nicht, in den Nachrichten ist auch nichts aufzutreiben. 

Am kommenden Tag, der Wind meint es mal wieder einen Tag gut und bläst nur mit 20+ Knoten segeln wir nach Rhodos. Das erste Stück haben wir ihn von der Seite, entsprechend auch die sich aufgebaute See und wir werden mal wieder ordentlich durchgerüttelt, Storch im Salat sei Dank. Das ändert sich nachdem wir die Südspitze der Insel gerundet haben. Der Wind wird zwar noch etwas stärker, da wir nun aber die Landabdeckung haben sind mit einem Schlag keine Wellen mehr da. So macht Segeln selbst bei starkem Wind Laune und wir erreichen unser Ziel, die Bucht der Stadt Lindos nach 49 Meilen und 7 Stunden. Die Bucht von Lindos scheint sehr beliebt zu sein. Es ankern bereits eine Menge Boote im bevorzugten Südteil der Bucht, im weniger beliebten Nordteil ist aber noch genügend Platz. Weniger beliebt deshalb, weil der Untergrund sehr felsig ist und so mancher tauchen musste, um sein Ankergeschirr wieder frei zu bekommen. Wir suchen uns eine helle Stelle an der wir Sand vermuten und ab geht der Anker. Beim Einfahren rumpelt und kracht es ordentlich in der Kette da der Anker über die Felsen hüpft. Also nicht getroffen die helle Stelle. Beim zweiten Versuch verfehlen wir um etwa 5 Meter, beim dritten Versuch treffen wir Sand. Beim Einfahren ruckt es allerdings noch einmal und ich muss beim vierten Tauchgang feststellen, dass die Sandschicht nur 10 cm dick ist und unser Anker nicht wie erhofft im Sand steckt, sondern fest zwischen zwei Felsen. Aber auch gut, denn mit fest meine ich tatsächlich fest. Fürs Erste gut. Am kommenden Morgen checke ich nochmal die Lage des Ankers. Er liegt noch immer da, wo er gestern gelegen hat, die Kette hat sich in der Nacht um mehrere Felsen geschlungen, das hält garantiert. Claudia sieht das nicht so, ihr wäre es lieber, der Anker würde im Sand stecken. 

Wir drehen ein paar Runden mit dem Beiboot durch die Bucht und stellen fest, dass es offensichtlich nur im Südteil der Bucht ordentlichen Sandgrund gibt. Tja und der ist aber dicht belagert, so dass wir nicht Umankern können. 

Die Bucht ist wirklich schön, wieder eingerahmt von Felsen thront auf dem höchsten davon die Akropolis der Stadt. Die Stadt selbst leuchtet mit ihren vorwiegend weißen Häusern, wirkt gemütlich und einladend. Unterhalb der Stadt erstreckt sich ein weiter Strand mit unzähligen Sonnenschirmen und -liegen. Und der Strand ist voller Menschen. Kaum ein anderer Ort auf Rhodos hat eine solche Anziehungskraft wie Lindos und so ist dieser Ort wieder zur Recht überlaufen. Wir finden keine geeignete Stelle um mit dem Beiboot an Land zu kommen. Das Befahren der Strände ist verboten und auf Grund der vielen Badegäste auch gar nicht möglich. Der Rest sind steile, hohe Felsen. Also machen wir uns irgendwo fest, müssen aber ein paar Meter nach oben klettern, ehe wir festen Boden unter den Füßen haben. Wir schlendern den überfüllten Strand entlang und finden einen Weg, um in die höher gelegenen Stadt zu gelangen. Was ein Schreck. Ist der Strand schon voll, dupliziert sich das in der Stadt nochmal um ein Vielfaches. So viele Leute in so wenig Stadt. Wir besorgen uns ein paar Notwendigkeiten und brechen den Besuch ab. Auch hier gilt, man besucht diesen Ort entweder zeitig am Morgen oder Spätnachmittags, denn auch hier laufen täglich mindestens vier Fähren mit Besuchern ein. 

Eigentlich wollten wir hier am kommenden Montag Martha aufs Boot holen und von hier aus gemeinsam die Insel erkunden. Aber was haben wir an Fakten: wo wir ankern will Hasi nicht bleiben, wo wir wahrscheinlich ankern könnten ist es überfüllt und wenn wir lange genug warten, würden wir schon einen Platz dort finden. Dann sind wir aber wieder so eingezwängt zwischen anderen Booten, das will ich nicht. Und es ist eine echte Katastrophe mit dem Beiboot an Land zu kommen. Also verlassen wir die Bucht wieder und nehmen Kurs auf Rhodos Stadt. Dort hat es eine relativ neue Marina die uns willkommen heisst. Kostet zwar 73,00 € am Tag, dafür gibt es aber ordentliche Sanitäranlagen, einen Waschsalon, viele Einkaufsmöglichkeiten und und und. Alles Dinge, die uns gefallen werden. Ausserdem dreht der Wind die kommenden Tage Richtung Ost, so dass die gesamte Südostseite der Insel zum Ankern unsicher wird. Wir werden mit Einlaufen in den Hafen von einem freundlichen Mariner im Schlauchboot empfangen, der uns zu unserem Liegeplatz führt. Rückwärts zum Schwimmsteg, Mooringleinen bekommen wir gereicht, 10 Minuten später sind wir fest und freuen uns. Auch wenn es ein teurer Aufenthalt wird, war es eine gute Entscheidung. Der sich drehende Wind hat sich natürlich mal wieder in seiner Stärke nach oben korrigiert. Nochmal ein Grund mehr für uns, uns zu freuen nun hier zu sein. Wir schlendern noch am selben Tag durch die angrenzende Stadt, organisieren uns einen Mietwagen für Montag um Martha vom Flughafen abholen zu können und um die Insel befahren zu können. Für den Nachmittag des folgenden Tages sind heftige Gewitter angekündigt. Juhu, wir sind gut vertäut im Hafen. Denkste. Mit den aufziehenden Gewittern nimmt der Wind schlagartig zu. Im Hafen steht plötzlich ein Schwell der nicht weniger hoch zu sein scheint, als die Wellen ausserhalb des Hafenbeckens. Die Schwimmstege fangen an zu schaukeln, alle Boote hier im Hafen hüpfen nach vorn und hinten, nach oben und unten und in beide seitlichen Richtungen. Das ist ganz großer Mist, da jeder an jedem zerrt, der schaukelnde Steg an den Booten, die Boote am schaukelnden Steg.

Wenn die Stege anfangen zu schaukeln, dann ist etwas nicht richtig mit dem Hafen.

Durch diese Ruckelei nähern sich unsere Hecks bis auf 30 cm dem Steg. Das kann so nicht bleiben, wir brauchen mehr Abstand. Mit Muskelkraft ist das Boot nicht an den Mooringleinen nach vorn zu bewegen, kommt ja genau von dort der Wind. Also Maschine an und Schub nach vorn, das klappt, wir bekommen mehr Abstand zum Steg. Rumpel, Rumpel, Schepper und unser laufender Motor steht plötzlich. Der Propeller hat sich die Führungsleine der Mooring geschnappt und sich und die Antriebswelle damit eingewickelt. So ein Sch…. Zum Glück ist der Abstand zum Steg noch ausreichend. Also heißt es ab ins Wasser für mich und das fühlt sich nicht gut an. Ich muss übers Heck ins Wasser, da sind aber nur 40 cm Platz zum Steg und beide schaukeln, der Steg und unser Kat. Keine schöne Vorstellung, da eingequetscht zu werden. Der Abstand zum Nachbarboot beträgt eine Fenderstärke, geschätzt 20 cm, da will ich auch nicht zwischen kommen. Also Bauch einziehen und ab unters Boot. Die Leine hat sich so fest um den Propeller und die Welle gewickelt, die kann ich nicht wieder abwickeln. Also wieder hoch, Messer holen und wieder runter. Micha hat uns bei seinem Besuch sein Tauchermesser hier gelassen und das macht nun seinen Job. Nach 10 Minuten ist die Leine in 30 kleine Stücken zerschnitten und der Propeller wieder frei. Allerdings krache ich durch die Wellen gefühlt 50 mal mit der Taucherbrille ans Boot. Sowas braucht niemand. 

Beim zweiten Versuch klappt es dann besser. Maschine gibt Schub nach vorn, ich setzte die Mooringleinen fester durch und wir haben wieder ausreichend Abstand zum Steg. Das Gezerre, Geschaukel und Gerumpel geht allerdings die ganze Nacht hindurch bis die Gewitter verzogen sind. 

Trotzdem hatten wir unsagbares Glück. Uns streiften nur die Neffen, Vettern und Cousins einer Unwetterfront, die die Insel Kreta heimgesucht hat und dort schwerste Schäden angerichtet hat. Die Front war auf dem Weg nach Rhodos, hat aber in der Nacht seine Bahn Richtung Zypern geändert. Dort tobt sie noch immer. Wäre sie hier her gekommen hätte es wirkliche Katastrophen gegeben, der Hafen ist einfach K….  In den Nachrichten war heute zu lesen, dass das das schlimmste Unwetter seit 100 Jahren war mit infernalischer Heftigkeit, völlig untypisch für diese Region. Leider gab es davon schon eins vor gerade mal 8 Wochen über Sardinien. So sind es schon zwei untypische Infernos in diesem Jahr und der Herbst hat gerade erst begonnen. 

Freunde, ich habe so die Nase voll. 

Unsere Würfel sind gefallen: wir haben 150 Tage Winterliegeplatz in der Marina Kos gebucht. Heißt, wir liegen von November bis März fest in der Marina. Es gibt viel zu tun an Bord, zu verbessern, zu ersetzen, zu erweitern. Und ich freue mich offen gestanden auf diese Pause, so komisch das klingt. Kos hat einen Flughafen, von dem täglich mehrere Flüge über Athen nach BER gehen. Und auch darauf freuen wir uns. Wir werden im Dezember nach old G. fliegen und alle besuchen, die uns so unglaublich fehlen, deutsches Brot in uns stopfen und den Duft der Wälder einfangen. Jetzt freuen wir uns auf Martha, die wir morgen um 10.15 Uhr vom Flughafen abholen.

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(2) Kommentare

  1. Hanna

    Macht es euch schön 🤍.
    Freue mich sehr auf Dezember! Stopfen wir uns dann gemeinsam mit dem guten deutschen Brot voll??😍

  2. Silke

    Hallo ihr beiden Abenteurer,
    Ich habe ja eure Reise am Bildschirm verfolgt…viele schoene Erlebnisse, aber auch einiges Haarstraeubendes!
    Habt eine tolle Zeit im Heimurlaub. Ich bin Ende Dezember in Dessau…aber ihr schwirrt sicher nach Berlin :). Lasst es euch gut gehen. Liebe Gruesse, Silke

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