„Sir“ Peter

„Sir“ Peter ist in Wirklichkeit sicherlich kein Sir, wir nennen ihn nur so für uns. Er steht mit seinem Kat „Tigger“ direkt vor uns, ist den ganzen Tag gut gelaunt und hat immer einen Arm frei zum winken. Von Morgens bis Abends ist er an seinem Schiff am arbeiten, lässt es derzeit neu lackieren und das Unterwasserschiff machen. Innenausbau und Reparatur der Motorengetriebe macht „man“ natürlich selbst. Aber was macht ihn so besonders? Als ich ihn kennenlernte und man sich erzählt, wer man ist, was man vor hat und wo man herkommt, sagte er mir, dass er seit nun 18 Jahren um die Welt segelt. Davon hat er fünf Jahre im Pazifik verbracht und vier Jahre in Asien. Dass er im Moment auf seine Frau wartet, mit der er dann kurz nach Gibraltar segelt, dann zurück nach England zum Batterien tauschen und von dort aus wieder zurück in den Pazifik. Und da wolle man dann bleiben, für immer. Es gibt ja Dinge, zu denen sagt man „wow“. Manches ist aber „wow, wow“.

Als ich ihm sagte, dass ich das vorhandene Reffsystem (Möglichkeit, die Segelfläche zu verkleinern) auf ein Einleinensystem umrüsten möchte meinte er nur: …“you do not want that…“ (das willst du nicht). Nach Erklärung und Schilderung seiner Erfahrungen musste ich einsehen, er hat Recht. Theorie und Praxis liegen mitunter Lichtjahre auseinander. Wir haben viele, viele gute Ratschläge von ihm erhalten, unbezahlbar. Da hört man einfach gern zu, soweit es die Sprachbarriere zulässt. Aber das witzigste an dieser Begegnung war die Tatsache, dass sein Kat, eine Advatage 44 vor nunmehr 22 Jahren in Roßlau gebaut wurde. Richtig, das Roßlau bei Dessau. Auf der einst dort ansässigen „Bader Werft“ wurde sein Boot als erstes gebaut und an ihn verkauft. Und er ist immer noch stolz und zufrieden mit seinem Katamaran. Die Welt ist so groß und doch so klein.

Für uns, „the smartes english man, we know“.

„Sir“ Peter, vielen Dank dass du uns immer fragtest, ob wir auch was aus dem Baumarkt bräuchten.

Dir immer eine gute Fahrt und wir freuen uns auf ein Bier im Pazifik.