
Das Unterwasserschiff muss ein neues Antifouling (Bewuchshemmer) bekommen. Dazu müssen vorher die Reste des alten entfernt werden. Dann trocknen, anschleifen …. Mist, wir haben noch gar kein neues. Mist ist es im doppelten Sinne des Wortes. Am Ende streicht man sein Schiff mit Gift ein. Gift, welches verhindert, dass freischwimmende Larven auf der Suche nach einem festen Halt sich ansiedeln können. Jedoch verhindert das Antifouling nicht nur das ansiedeln, nein, die Siedler sterben bei Kontakt mit dem Zeug. Es ist ein Gift, welches sich im Laufe der Monate vom Schiffsrumpf wieder löst und als solches im Meer verbleibt und auf den Boden sinkt. Dort verliert es allerdings nicht seine Wirkung. Ganz, ganz großer Mist.

Und so sitzen wir hier im Zwiespalt. Geplant war, kein Antifouling zu streichen. Kein Antifouling heißt, der Kat ist nach einigen Monaten, wenn er nicht bewegt wird unterhalb der Wasserlinie voller junger Seepocken, Muscheln und Co. Das behindert beim Segeln, kann aber auch Probleme schaffen, wenn die Ruderanlage blockiert wird. Also hatten wir uns so entschieden, regelmäßig ins Wasser hüpfen zu müssen und den Bewuchs in Handarbeit zu entfernen. Nun haben die Mariners während unserer Abwesenheit allerdings den Rumpf schon sandgestrahlt, da sie davon ausgingen, dass ein neues Antifouling gestrichen wird. Macht ja praktisch jeder so. So bleiben kann es auf keinen Fall, drauf muss da wieder etwas. Wir müssen allerdings gestehen, dass wir keine Alternative für uns finden können. Coopercoat, ein Gemisch aus Epoxydharz und feinen Kupferpartikeln ist am Ende der selbe Mist, hält nur länger am Boot. Das Boot folieren bringt keine Schadstoffe ins Meer, produziert aber regelmäßig Unmengen an nicht recycelbarem Müll an Land in Form von Folie, da die je nach Zustand gewechselt werden muss. Also auch Mist. Die elektrische Variante, die mit Hilfe feiner Leitungen den Rumpf sozusagen unter Strom setzt funktioniert nicht. Noch haben wir ein paar Tage Zeit aber dann müssen wir wissen, was wir wollen oder besser, was wir nicht wollen.
Noch nie von dem Umweltproblem gehört, sehr interessant!